top of page
IMG_0071.HEIC

FISCHFANG

Frische Flussfische gehörten immer auf den Speiseplan der Moselanrainer. Bis in die 1960er Jahre lebten in fast jedem Ort Berufsfischer. Man fischte auf Aalkuttern und Fischnachen mit Hilfe von Schlepp- und Hebenetzen, Reusen oder Angelschnüren. Typische Moselfische sind: Hecht, Zander, Barbe, Brasse, Rotaugen und Aal. Forellen fing man in Alf- und Üßbach.
Bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts zogen im Spätherbst Lachse über die Mosel zum Laichen in die Nebenflüsse Alf- und Üßbach. Mit dreizinkigen, langstieligen Lachsgabeln wurden flussaufwärts ziehende Fische aufgespießt. Nach dem Verbot der Lachsgabeln durfte nur noch mit Netzen und Drahtkörben gefischt werden. Der Lachs durfte erst verzehrt werden, nachdem ein Fischmeister die Laich für die Lachszucht abgestreift hatte.  Den Fang, der nicht als Eigenbedarf verbraucht wurde, verkauften die Fischer an Restaurants und auf Märkten.

WEINTRANSPORT AUF DER MOSEL

Das wichtigste Handelsgut der Mosel ist der Wein, den man früher in Holzfässern verschiffte. Von Fuhrwerken wurden sie auf Schiffe umgeladen.
Boote und Nachen ließen sich von der Strömung talwärts treiben, gelenkt von Ruderer.
Kräftezehrend für Mensch und Tier waren Bergfahrten, wenn die Schiffe gegen die Strömung und Gefälle „getreidelt“ wurden. Auf sogenannten Treidel- oder Leinpfaden entlang des Ufers zogen Pferde die an Seilen befestigten Schiffe. „Halfenhöfe“ hielten in vielen Moselorten frische Pferde und Unterkünfte bereit. Der Halfenhof in Alf wurde später Teil des Gasthauses 'Zum Engel' (heutiger 'Moselgarten'). 
Zur Ausfuhr von Holz wurden Baumstämme zu bemannten Flößen zusammengebunden und moselabwärts geflößt.

Treidelpfad.JPG
OBERE Etage: News
Lohe.JPG

LOHEGEWINNUNG

Die Lohegewinnung, eine Sonderform der Waldwirtschaft, war ein notwendiger Nebenerwerb vieler Winzer. Von Eichen wurde die Rinde abgeschält. Als Handwerkzeug dienten Axt, Krummmesser und Lohlöffel. Aus der Rinde wurden Gerbstoffe für die Lederindustrie gewonnen. Dazu wurde die getrocknete Eichenrinde in speziellen Mühlen gemahlen. Bereits 1696 ist eine Lohmühle in Alf urkundlich erwähnt. 
Die gute Qualität der hiesigen Lohe brachte den nutzungsberechtigten Bürgern einen guten Preis.

REISELAND MOSEL

Alf, verkehrsgünstig und malerisch gelegen, mit Marienburg und Burg Arras, gehörte schon im frühen 19. Jahrhundert zu den bevorzugten Reisezielen an der Mosel. Spätestens mit den Moselreisen der englischen Maler Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Mosel als romantisch entdeckt. Die ersten Reisenden waren überwiegend Engländer.

Die Touristen reisten damals mit Postkutsche oder Schiff. Sie nahmen in Posthalterein und Hotels Quartier. Ein Reiseführer von 1841 nennt in Alf das Hotel 'Zum grünen Baum' und 'Hotel Maas'. Ein weiterer Reiseführer von 1853 nennt das 'Hotel Theisen' (Alte Post). Dort standen Fuhrwerke für Fahrten nach Bad Bertrich bereit.

 

Die Anmut und Ursprünglichkeit Alfs haben viele berühmte Gäste beeindruckt. Kathrin u. Gilbert Macquoid, Wiliam Turner, Eduard Euler, Viktor Hugo, Fritz v. Wille, der Eiserne Gustav, Klara Viebig u.v.m..

Mit dem Ausbau der Straßen um 1850/60 und der Eröffnung der Moselbahn 1879, erhielt der Reiseverkehr einen großen Aufschwung und wurde zu einem wichtigen Wirtschaftszweig.

 

In dieser Zeit wurden in Alf u. a. die Hotels 'Bellevue' (heutige Apotheke), 'Zur Burg Arras', 'Bad Bertrich', 'Nollen' und 'Zum Engel' gegründet.

Die Nähe zur IC-Bahnstation Bullay und zum Kurort Bad Bertrich, sowie die verkehrsgünstige Lage zu Eifel und Hunsrück war damals und ist heute ein besonderer Vorteil von Alf.

Hotelpage_nah.JPG
OBERE Etage: News
bottom of page